Die Verkehrszeichen nach StVO in der Übersicht
Zur Regelung des Verkehrs sind Verkehrsschilder ein wichtiger Bestandteil der StVO (Straßenverkehrsordnung). Inhaltlich erfolgt eine Unterteilung in verschiedene Kategorien. Neben Vorschrift- und Gefahrenzeichen finden ebenso Zusatz- und Richtzeichen sowie Verkehrseinrichtungen Verwendung.
Die wichtigsten Verkehrszeichen – eine kurze Übersicht
Gefahrenzeichen dienen dazu, den Verkehrsteilnehmer vor einer bevorstehenden Gefahr zu warnen und dazu aufzufordern, sich darauf einzustellen. Üblicherweise stehen Gefahrenschilder außerhalb geschlossener Ortschaften 150 bis 250 m vor der Gefahrenstelle. Sollte dies nicht der Fall und die Entfernung wesentlich geringer sein, kommen Zusatzschilder zum Einsatz, welche darüber hinaus noch einmal auf die Gefahrenstelle hinweisen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass sich der Verkehrsteilnehmer in jedem Fall durch seine Fahrweise rechtzeitig auf die gefährliche Stelle vorbereiten kann. So hat der Fahrer beispielsweise im Falle einer rutschigen Fahrbahn oder einer unbefestigten, beschädigten Straße die Chance, sowohl seine Geschwindigkeit als auch seine Fahrweise entsprechend anzupassen.
Neben den Gefahrenzeichen gibt es außerdem die so genannten Vorschriftzeichen. Diese bestehen aus Schildern oder aus weißen Markierungen auf der Straßenoberfläche: den Fahrbahnmarkierungen. In Form von Schildern stehen sie rechts am Fahrbahnrand und geben dem Verkehrsteilnehmer verpflichtende Verhaltensanweisungen – beispielsweise das Stoppschild, welches den Fahrer zum Anhalten auffordert. In Form von Straßenmarkierungen hingegen befinden sich Vorschriftzeichen auf der Oberfläche der Fahrbahn und geben zum Beispiel Auskunft darüber, ob an einer bestimmten Stelle überholt werden darf oder nicht. Darüber hinaus legen diese Zeichen fest, an welcher Stelle genau oder von welcher Stelle an beginnend die Anordnungen der Verkehrszeichen oder Straßenmarkierungen zu befolgen sind.
Eine weitere Kategorie stellen die Richtzeichen dar. Sie enthalten dem Namen nach entsprechend verschiedene Anordnungen, nach denen sich der Verkehrsteilnehmer richten soll und erleichtern den Straßenverkehr. Beispielsweise regeln sie die Geschwindigkeit außerhalb oder innerhalb von Ortschaften oder weisen auf Umleitungen hin, um einen ungestörten Verkehrsfluss zu gewährleisten.
Daneben gibt es noch die sogenannten Verkehrseinrichtungen. Sie sind hierarchisch den anderen Verkehrsschildern übergeordnet und somit vor allen anderen Verkehrsregeln zu befolgen. Solche Verkehrseinrichtungen sind zum Beispiel Absperrgeräte, Sperrpfosten, Schranken, Leiteinrichtungen, aber auch Parkuhren, Absperrgeländer oder ähnliches. Eine detaillierte und durch Abbildungen sehr anschauliche Übersicht über alle Kategorien von Schildern und Markierungen liefert der Verkehrszeichenkatalog.
Der deutsche „Schilderwald“
Ohne Zweifel sind Straßenschilder ein wichtiges und unerlässliches Mittel, um Gefahren vorzubeugen und den Verkehrsteilnehmern zu helfen, sich an Vorschriften wie die Mindestgeschwindigkeit, Halteverbot, die Vorfahrt oder die Fahrstreifenbegrenzung zu halten. Häufig sind allerdings im deutschen Straßenverkehr zu viele Schilder angebracht. Laut kfz-auskunft.de ist auf deutschen Straßen alle 28 Meter ein Verkehrsschild aufgestellt. Zusätzlich werden auch noch Schilderkombinationen und Wegweiser verwendet. Durch eine Überbeschilderung kommt es bei einigen Autofahrern zu einer Überforderung, weil auf einem relativ kleinen Raum sehr viele Informationen vermittelt werden. Vor allem zum Teil schwierige Kombinationen mehrerer Verkehrszeichen können bei Verkehrsteilnehmern mitunter Probleme verursachen. Gerade im Vorbeifahren ist es nicht immer möglich, innerhalb kürzester Zeit alle Inhalte zu erfassen. Um die Beschilderung für sich selbst nachvollziehbarer zu machen, sollte sich der Verkehrsteilnehmer als generelle Faustregel merken, dass Schilder grundsätzlich von oben nach unten gelesen werden. Da jedoch allgemein zu viele Straßenschilder im deutschen Verkehrssystem verwendet werden, soll laut kfz-auskunft.de die Verwendung von Schildern vereinfacht und ihre Anzahl reduziert werden.
Die Neuregelung der StVO
Um den umgangssprachlichen „Schilderwald“ einzudämmen, trat zum 01. April 2013 eine Neufassung der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Diese soll die Überbeschilderung eindämmen. Zukünftig werden zahlreiche Verkehrszeichen vom Straßenrand entfernt. Im Rahmen der neuen StVO wurde auch ein neuer Verkehrszeichenkatalog erstellt. In dem neuen Katalog wurden etliche Schilder gestrichen und nur wenige hinzugefügt. Es gilt für die zu entfernenden Schilder zum Teil eine Übergangszeit von 20 Jahren, bis sie endgültig verschwinden werden. Bestimmte Schilder dürfen nur bei speziellen Gefahrenlagen aufgestellt werden. Die neue Regelung soll demnach den Straßenverkehr für die Fahrer vereinfachen und dem sprichwörtlichen „Schilderwald“ entgegenwirken. Zukünftig soll die Beschilderung nach dem Prinzip geregelt werden, dass so viele Verkehrsschilder wie nötig, aber gleichzeitig so wenige wie möglich aufgestellt werden. Dadurch steigt jedoch gleichzeitig die Eigenverantwortung des Verkehrsteilnehmers, sich an die Regeln der Straßenverkehrsordnung zu halten und auf die Vorschriften Rücksicht zu nehmen.