Hebebänder – Funktionen und Einsatzgebiete
Ein Hebeband ist zunächst ein sogenanntes textiles Anschlagmittel. So bezeichnet man Vorrichtungen, die das Transportgut und das eigentliche Hebewerk miteinander verbinden. So werden Hebebänder zum Beispiel bei der Beladung eines Lkws eingesetzt. Der Haken eines Transportkrans wird mit einem oder mehreren Hebebändern verbunden. Diese wiederum werden so um das Laststück gelegt, dass dieses stabil und sicher von den Hebebändern gehalten wird. Besonders schwere Lasten können zusätzlich mit einer Traverse gesichert werden. An den jeweiligen Enden der Traverse können Sie dann Hebebänder umlegen, welche die Last umschnüren. Auf diese Weise können auch große Gewichte sicher getragen und transportiert werden. Die Hebebänder sind für ihren Einsatzzweck farbcodiert. Je nach maximaler Tragfähigkeit ist ihnen ein Farbcode zugeteilt. Wählen Sie also immer Hebebänder aus, die für die jeweiligen Belastungen geeignet sind. Hebebänder besitzen gegenüber anderen technischen Lösungen eine ganze Reihe an Vorteilen. Sie haben ein geringes Eigengewicht und dennoch eine sehr hohe Tragfähigkeit. Sie sind in nahezu allen Längen produzierbar und können genau für den jeweiligen Zweck ausgewählt werden. Aggressive Stoffe wie Chemikalien haben keine Auswirkungen auf entsprechend geschützte Hebebänder. Feuchtigkeit oder Elektrizität können Hebebändern ebenfalls nichts anhaben. Zudem schonen Sie das Transportgut und besitzen eine hohe Abriebfestigkeit. Dies alles sorgt für eine lange Lebensdauer von Hebebändern. Auch bei regelmäßigen starken Belastungen bleiben die Funktion und vor allem die Tragfähigkeit erhalten. Kein Wunder also, dass Hebebänder ein beliebtes Anschlagmittel sind. Durch ihre Vielseitigkeit kommen sie zum Transport von Waren und Gütern in den unterschiedlichsten Bereichen vor.
Woraus bestehen Hebebänder?
Auf den ersten Blick mag es ungewöhnlich erscheinen, dass Hebebänder so stark sind, insbesondere, da es sich um textiles Material handelt. Doch natürlich besteht ein Hebeband nicht aus einfachem Stoff. Sie sind ein hochtechnisiertes und aufwändig konstruiertes Werkzeug. Hebebänder bestehen aus in Längsrichtung übereinander gelegten flachgewebten Gurtbändern. An beiden Seiten des Hebebandes befinden sich je nach Ausführung Schlaufen oder andere Beschlagteile aus Metall. Die einzelnen Schichten sind aus sehr stabilem, licht- und wärmestabilisiertem PES-Multifilament. Je nach Anwendungsfall kommen zusätzliche Beschichtungen oder Beimischungen hinzu. Extreme Kälte oder Hitze erfordert eine andere Zusammensetzung. Kommen die Hebebänder zudem mit aggressiven Stoffen wie Säuren oder Laugen in Kontakt, sollten Sie ebenfalls auf eine dementsprechende Schutzschicht achten. Fehlt diese, dann sollten Sie diese Hebebänder in solchen Umgebungen nicht einsetzen. Achten Sie ebenfalls darauf, dass die Laststücke keine zu scharfen Kanten haben, die das Gewebe der Bänder beschädigen könnten.
Wie ermittele ich die Tragfähigkeit eines Hebebandes?
Vielfach werden Hebebänder herstellerseitig mit einem Farbcode und einem Etikett versehen. Die jeweilige Farbe benennt die Tragfähigkeit im geraden Zug. So steht die Farbe Rosa für eine Tragfähigkeit von 500 Kilogramm, Blau dagegen für 8000 Kilogramm. Die Farbcodierung entstammt der Norm EN1492-2. So können Sie schnell auf die prinzipielle Stärke des Hebebands schließen. Die Nenntragfähigkeit (WLL) verändert sich jedoch in Abhängigkeit von der gewünschten Anschlagart. Unter gewissen Umständen kann die tatsächliche Tragfähigkeit sogar größer sein. Die WLL einer Rundschlinge beziehungsweise eines Hebebandes müssen Sie für jede Anwendung in Abhängigkeit vom Anschlagfaktor (M) für die gewählte Anschlagart wie folgt berechnen: WLL = M*Nenntragkraft. Bei einsträngiger Anwendung eines Hebebandes ist der Anschlagfaktor 1 bei einer direkten Anschlagart, 0,8 bei einem Schnürgang und 2 bei umgelegter Anwendung. Zusätzlich zur Nenntragfähigkeit kann auch die Tragfähigkeit in den häufigsten Anwendungen auf dem Etikett abgelesen werden. Vor dem Einsatz ist das geeignete Hebeband oder die geeignete Rundschlinge in Abhängigkeit vom Gewicht, der vorgesehenen Anschlagart und der Oberflächenbeschaffenheit der Last auszuwählen. Textile Anschlagmittel wie Hebebänder dürfen nicht überlastet, also die zulässige Tragfähigkeit nicht überschritten werden. Deshalb müssen Sie das Gewicht und die Lage des Schwerpunkts einer zu tragenden Last exakt ermitteln. Daraufhin können Sie die Anschlagmittel in Länge und Tragfähigkeit sowie abhängig von der gewählten Anschlagart passgenau dimensionieren.